15. – 24.08.2011
Samstag
Abfahrt in Freyung 05:45 Uhr
Fahrt über Regensburg, Magdeburg, Braunschweig, Hamburg nach
Hirsthals (DK).
Leider hatten wir schon in der Oberpfalz unseren ersten längeren
Stau und dann auch noch vor Hamburg den üblichen „Elbtunnelstau“
der uns trotz Navi-Umfahrung ca. 1 Std. kostete. Aber wir wollen
nicht klagen, von Unfällen und Pannen verschont kamen wir um 20:00
Uhr im Motel Nordsøen in Hirtshals an, bezogen sofort unser Zimmer
(mit Jugendherbergs-Charme) und nach ausgiebiger Brotzeit
übermannte uns der Schlaf.
Sonntag
Am nächsten Tag fuhren wir nach sehr ausgiebigem Frühstück die
letzten Meter bis zum Fährhafen. Die Fjord-Line stand
überraschenderweise schon bereit – jedoch war trotzdem erst
pünktlich um 11:00 Uhr Einlass.
Endlich an Bord erfuhren wir, dass die Zimmer an Deck 4 + 5 noch
nicht fertig waren, sodass wir an Deck 3 warten mussten. Dank
unserer schnellen Reaktion ergatterten wir noch einen Sitzplatz in
der Lobby, sodass wir in Ruhe Essen und Lesen konnten während nicht
so glückliche Mitreisende sich entweder in die teuren und
superlauten Bars setzen oder mit dem Boden vorlieb nehmen mussten.
Nach ca. 1 Std. konnten wir endlich die Koffer auf´s Zimmer
bringen. Anschließend genossen wir die Fahrt auf dem Sonnendeck wo
wir uns einen Kaffee gönnten.
Am Abend suchten wir wieder die Lobby auf, um die armen Mitreisenden zu beobachten die Pizza für 28,00 € oder Hähnchen für 35,00 € essen mussten, während wir schlauerweise noch Brodinger-Würstchen hatten, die bestimmt besser schmeckten als das Wucher-Essen an Bord - uns fiel nämlich auf, dass viele das halbe Essen stehen ließen, was ja nicht gerade als Qualitätsmerkmal gilt.
Nach ein paar mitgebrachten Bierchen gingen wir zum Schlafen in
die Koje –leider wurden wir um 22:00 Uhr per Lautsprecher geweckt
zum „Family-Dancing“ und um 23:00 Uhr zum Halt Stavanger. Dann war
jedoch endlich Ruhe bis zum Wecken um um 06:30 Uhr.
Montag
Rasch machten wir uns fertig und nach dem Frühstück begann der Run
zum Autodeck. Nach dem üblichen Gedränge und der endlosen Warterei
im Wagen legten wir pünktlich um 08:00 Uhr in Bergen an, natürlich
regnete es wie immer in dieser Stadt!
In Förde legten wir eine Rast ein um in der Einkaufsmeile ein
bisschen zu bummeln, kaufen konnte man hier nichts – alles viel zu
teuer - selbst die Mitnehm-Pizza kostete fast so viel wie auf der
Fähre!
In Kjelkenes erwischten wir die Fähre um 13:45 Uhr, sodass wir um
14:45 Uhr bei unserem Haus in Smørhamn ankamen. Leider regnete es
in Strömen, was besonders unangenehm war, da der Zugang zum Haus 10
m steil bergauf ging und wir das ganze Gepäck raufschleppen
mussten. Als wir endlich alles eingeräumt hatten war auch der Regen
vorbei und die Sonne lachte uns aus. Nun konnten wir auch die
herrliche Aussicht von unserer Terrasse genießen. Klara kam zur
Begrüßung und teilte uns mit, dass für die ganze Woche Sonnenschein
angesagt wurde. Am Mittwoch, sollte der schönste Tag der Woche
werden.
Anschließend zeigt sie Reinhard unser Boot – und trara!! Das Boot
stand unter Wasser weil die Lenzpumpe kaputt war. Na das ging ja
schon wieder gut an, sollte es uns so wie 2009 ergehen und Smørhamn
unter keinem guten Stern stehen? Aber es wurde alles gut, Kjell
besorgte eine neue Pumpe und baute sie auch gleich ein, sodass der
Fischerei technisch nichts mehr im Wege stand.
Zum Trost schenkte er uns noch geräucherten Lachs, den wir uns
gleich zum Abendessen schmecken ließen.
Reinhard baute die Ruten zusammen, damit wir am folgenden Tag
gleich zum Fischen aufbrechen konnten – da darf keine Zeit verloren
werden!
Dienstag
Wie versprochen hatten wir herrliches
Wetter – wir bewunderten erneut die phantastische Aussicht von
unserer Terrasse und bei näherer Betrachtung des Wassers stellten
wir fest, dass so große Makrelenschwärme hier raubten, dass man es
von hier aus sehen konnte – ich hätte nie geglaubt, dass es so was
gibt. Sogar auf den Fotos sind sie zu sehen! (Einmal konnten wir
beobachten, wie eine Möwe vom Ufer auf aus eine Makrele schnappte
und fraß – ehrlich, ich schwör´s!).
Nach dem ausgiebigen Frühstück brachen wir auf zum
Angeln. Vor unserem Haus fischten wir ein paar Ködermakrelen
und dann raus zum Froysjøn. Sofort bissen mittelgroße Köhler und
sogar ein Dorsch machte uns die Freude. Aber meinem Göttergatten
war das natürlich nicht genug – wo so viele Fische sind, da sind
auch noch mehr und größere! Also weiter raus in den Froysjøn und
tatsächlich, an der Stelle, die schon 2009 das beste Ergebnis
brachte stand ein großer Köhlerschwarm mit wirklich kapitalen
Exemplaren und auch ein schöner Schellfisch konnte geborgen werden.
Nach 3 Stunden war die Kiste voll – also zurück an Land zum Putzen
und einfrieren (war eine ganz schöne Plackerei für 2 Leute).
Ergebnis: 47 Köhler, 1 Dorsch, 1 Leng und 2 große
Makrelen
= 14 kg Filet + Abendessen!
Mittwoch
Nachdem wir gestern so einen guten Fang hatten (fast die Hälfte der
Fangerlaubnis) wollten wir den angeblich schönsten Tag der Woche
zum Wandern nutzen.
Der Hornelen war unser Ziel. Also 06:30 Uhr aufstehen,
frühstücken, Brotzeit einpacken und ab zum Berlepollen nach Lisete.
Schon die Fahrt dorthin war traumhaft. Die aufgehende Sonne
beleuchtete Berge, Fjorde und Wiesen in Postkartenidylle. Um 08:15
Uhr starteten wir vom Parkplatz in gemäßigtem Tempo, denn wir
wussten unsere Kondition ist nicht so toll und die Wanderung ist
lang und schwierig. Laut Beschreibung dauert sie 4 Std. einfach.
Wir waren die einzigen Wanderer und die Markierung des Weges war
nicht klar ersichtlich. Anfangs war der Weg sehr matschig, sodass
wir Angst hatten gleich zu Beginn nasse Füße zu bekommen, aber es
ging alles gut. Klara hatte uns vor einer kniffligen Stelle gewarnt
an der sich viele Wanderer verlaufen, deshalb waren wir besonders
vorsichtig und haben die Abzweigung auch nicht verpasst. Um 10:30
Uhr erreichten wir den ersten Gipfel, und genossen die tolle
Aussicht. Aber allmählich begriffen wir auch wie weit und
beschwerlich der Weg noch werden sollte. Kletterpartien wechselten
sich ab mit Märschen durch Sumpf und Gestrüpp. „Gipfel-Männchen“
machten uns immer wieder Mut, doch dort endlich angekommen mussten
wir erneut feststellen, dass das Ziel noch immer nicht in Sicht
war. Die herrliche Aussicht und das tolle Wetter trösteten uns
jedoch. Um 12:30 Uhr machten wir einen längeren Halt zum
Mittagessen. Eigentlich hatten wir unsere Kräfte schon ziemlich
ausgeschöpft. Wir zogen die Wanderkarte zu Rate und kamen zum
Schluss – es ist besser jetzt umzudrehen sonst reicht die Kraft
nicht für den Rückweg und dunkel könnte es auch werden. Etwas
traurig aber trotzdem froh diese Wanderung gemacht zu haben drehten
wir also um und erreichten Lisete um 16:30 Uhr. Diese Wanderung ist
wirklich nur etwas für trainierte Wanderer – aber auch eine
Teilwanderung ist aufgrund der gigantischen Aussicht zu empfehlen.
(Die einzige Begegnung außer mit Mücken hatten wir übrigens mit
einem Frosch – ungelogen mitten auf dem Berg!).
Donnerstag
Der befürchtete Muskelkater ist noch nicht da – hurra wir können
fischen gehen.
Da wir gestern halb tot um 21:00 Uhr ins Bett gefallen waren,
konnten wir früh aufstehen. Nach dem Frühstück auf der Terrasse
ging es gleich weit raus bis vor die Inselkette, vor der es
angeblich Dornhaie geben soll. Das Wetter war schön aber ziemlich
windig – gut dass wir ein so stabiles Dieselboot hatten.
Reinhard bestückte die Ruten mit großen Haken, da wir nur noch
große Fische erwischen wollten. Nach längerer erfolgloser Angelei
und einigem Umsetzen wollten wir gerade aufgeben und weiterfahren,
als ich noch einen schönen Seehecht von 3,5 kg erwischte – er wurde
sofort zu unserem 1. Trophäenfisch erklärt. Dann fuhren wir jedoch
wieder zu unserem Platz vom Dienstag mit dem entsprechend guten
Ergebnis. Leider mussten wir das Angeln jedoch bald abbrechen, da
der Motor beängstigende Geräusche von sich gab und wir fürchteten,
dass er uns im Stich lassen würde, das wäre so weit draußen fatal!!
Also zurück – vor unserem Haus fingen wir dann noch 2 Makrelen zum
Grillen für´s Abendessen.
Nach dem Putzen und Einfrieren wollten wir die Makrelen grillen,
was sich als äußerst schwierig herausstellte. Die gefundene
Grillkohle war anscheinend schon uralt und feucht sodass sie nicht
brennen wollte. Reinhard sammelte also Reisig was zur Folge hatte,
dass er sich eine Zecke einfing, die jedoch gleich wieder entfernt
werden konnte. Nach ca. 1 Std. brannte das Feuer doch noch recht
ordentlich und die Makrelen schmeckten hervorragend!
Am späten Abend kam auch Kjell vorbei und reparierte den Motor, der
nur noch mit einer Schraube am Boot befestigt war und beinah davon
gehüpft wäre.
Ergebnis: 1 Seehecht, 2 Lumb, 1 Leng, 1 Schell, 1 Köhler, 2
Makrelen
= 3,5 kg Filet und 1 Trophäenfisch von 3,5 kg
Freitag
Das Fischen am Freitag war nicht mit großem
Erfolg beschieden. Deshalb gaben wir bald auf und fuhren heim zum
Mittagessen.
Nachmittags fuhren wir noch nach Kalvøg wo sich seit 2009 nichts
verändert hatte bis auf die Tatsache, dass es im Supermarkt keine
billigen Fjord-Reker mehr gab, was uns sehr erstaunte.
Ergebnis: 1 Lumb, 4 Makrelen, 1 Zwergwittling den wir wieder
frei ließen
Samstag
Der Samstag tröstete uns über den Freitag hinweg.
Ergebnis: 2 Leng (wovon einer 80 cm und 4,5 kg hatte), 2
Schell, 1 Lumb,
2 Makrelen und 29 große Köhler = 10 kg Filet und 1
Trophäe
Beim Putzen der Fische waren auch 2 von unseren Nachbarn zugegen. Da es ziemlich windig war, flog plötzlich ihre leere Fischkiste in´s Wasser und dümpelte dahin. Doch kein Problem - Gunther riss sich die Kleider vom Leib und kraxelte pudelnackt in das kalte Wasser noch ein paar Schwimmzüge und schon hatte er die Kiste wieder – ich nahm sie ihm ab und er kletterte wieder raus. Einer seiner Fischerbrüder reichte ihm ein Handtuch und nach dem Abtrocknen machte er weiter beim Fischputzen. Ja da wird nicht lange gefackelt bei den Jungs!
Sonntag
Am Sonntag waren plötzlich alle Makrelen in der Bucht vor unserem
Haus verschwunden, sodass wir keine Ködermakrelen fangen konnten.
Draußen hatten wir jedoch noch etwas Glück – trotz Regen und
Sturm.
Ergebnis: 14 kg Köhlerfilet und 1 Makrele
Montag
Nachdem wir unsere Fangquote schon überschritten hatten, konnte ich
meinen Lieblingsmann überreden einen Ausflug nach Måløy und zum
Kannenstein zu machen. Leider stellte sich der so berühmte
Kannenstein als sehr mickrig heraus. Er ist gerade mal gut 2 Meter
hoch! Selbst auf der Beschreibungstafel beim Parkplatz wird
zugegeben, dass viele Besucher enttäuscht darüber sind. Aber na ja,
jetzt haben wir ihn gesehen. Da wir schon mal hier waren wollten
wir auch noch den Hendanes Fyr besichtigen. Er steht gleich auf dem
Felsen gegenüber. Ein großer Parkplatz mit Hinweisschild lud zum
Besuchen ein. Doch kaum waren wir 100 Meter gegangen verwehrte uns
eine Schranke den Zutritt. Nun, so schnell gaben wir jedoch nicht
auf, schlüpften durch und gingen weiter – schnell bemerkten wir
jedoch den Grund für die Absperrung, der Weg war teilweise
eingebrochen und das Geländer gleich mit! Doch tapfer gingen wir
weiter. Wir erstiegen sogar den Turm, jedoch mit bangem Blick, denn
er war alles andere als vertrauenswürdig. Auch die Aussicht von
dort war nicht so berauschend wie erhofft. Na ja, wieder ein Punkt
auf unserer „must see-list“ abgehakt!
Wir fuhren also zurück nach Måløy und bummelten durch die, für
norwegische Verhältnisse vielen Geschäfte - besonders das Angel-
und Bootsgeschäft hatte es uns angetan. Dann nahmen wir die nächste
Fähre und strebten wieder unserer Hütte zu.
Dienstag – letzter Tag in Norwegen
Strahlender Sonnenschein, kaum Wind, das Meer glatt wie die
Adria!
Reinhard machte schweren Herzens das Boot sauber und baute unser
Echolot ab.
Da kam einer unserer Peiner-Jungs und beschwatzte ihn nochmal mit
ihnen rauszufahren (wir hatten nämlich immer die größten
Fische!)
So kam´s dass Reinhard fischte während ich packte und putzte. Bis
14:30 Uhr harrten sie auf unserem „Geheimplatz“ aus und brachten
eine große und eine kleine Mörtelkiste voller Fische mit – nicht
für uns natürlich denn unser Kontingent war erschöpft!
Zum Dank luden uns die Burschen zum Abendessen ein – es war super gut (Fischeintopf). Wir hatten noch einen netten Abend, doch lange konnten wir nicht bleiben, denn am Mittwoch mussten wir um 4:30 Uhr aufstehen!
Mittwoch
04:30 Uhr aufstehen – gerne wären wir noch geblieben!
Frühstücken, aufräumen, Fischkiste packen – na toll, es geht vieles
nicht mehr rein!
Na ja, das können sich dann unsere neuen Freunde mitnehmen, so
haben wir es gestern vereinbart. Ab damit in´s Auto und Abfahrt zur
Fähre.
Pünktlich um 06:00 Uhr fuhr sie ab und wir schaffen es rechtzeitig
zur Fähre nach Bergen um 13:00 Uhr.
Donnerstag
Pünktliche Ankunft in Hirtshals um 08:45
Uhr – alles ging reibungslos. Wir starteten gleich durch bis kurz
vor Hamburg um bei der Raststätte „Hüttener-Berge“ unsere
Mittagsrast abzuhalten – seit wir hier beim ersten Mal so super gut
gegessen hatten, halten wir hier jedesmal wieder an. Wieder
enttäuschte uns die Küche nicht!
Leider war wie üblich gleich vor Hamburg der alltägliche Stau vor
dem Elbtunnel.
Aber dieses Mal war ja der Stress nicht so groß wie sonst, denn wir
hatten in Fulda einen Zwischenstopp eingeplant. Alles lief prima
und um 18:00 Uhr waren wir in Fulda bei unserem Hotel „Holiday
Inn“. Wir checkten ein – lieferten die Fischkiste ab damit sie es
schön kalt in dem hoteleigenen Kühlhaus hatte und spazierten dann
noch gemütlich durch die Fußgängerzone mit anschließendem
superleckerem italienischen Abendessen am Marktplatz (Ristorante
San Remo).
Rundherum ein gelungener Abstecher, den wir wohl in Zukunft wieder
so gestalten werden.
Freitag
Am nächsten Tag nach ausgiebigem gemütlichem Frühstück, holten wir
die eiskalten Fische wieder ab und dann ging es endgültig zurück
nach Hause.
Norwegen bald kommen wir wieder!